Kurkuma im Ayurveda: Das gelbe Gold

Seit über 5000 Jahren wird Curcuma in der traditionellen Ayurvedamedizin als Gewürz und Heilpflanze eingesetzt. Über 3.000 wissenschaftliche Studien belegen: Curcuma zählt zu den drei bedeutendsten Heilpflanzen unseres Planeten mit einer schwindelerregenden Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.

Um die gesundheitlichen Vorteile maximal auszuschöpfen, gilt es allerdings einige Regeln zu beachten: Curcuma ist nicht gleich Curcumin, das Gewürzpulver im Handel ist nicht gleich Arznei und nicht jedes Nahrungsergänzungsmittel hält, was es verspricht.

Kurkuma, auch Gelbwurz oder indischer Safran genannt, ist eine schilfähnliche mehrjährige Staude und gehört zur Gruppe der Ingwergewächse. Es gibt weltweit fast 100 Curcuma-Arten, von denen Curcuma longa der bedeutendste Vertreter ist. Als Hauptbestandteil von Curry hat das gelborangene Pulver weltweit Berühmtheit erlangt.

Als Arzneidroge wird der Wurzelstock, Curcumae longae rhizoma, eingesetzt. Dieser enthält aktive Wirkstoffe, die sogenannten Curcuminoide, zu denen Curcumin (C1), Demethoxycurcumin (C2), Bisdemethoxycurcumin (C3) und Cyclocurcumin (C4) gehören. C1-C3 stehen in einem natürlichen Verhältnis von etwa 76:19:5 zueinander. Achten Sie bei der Auswahl eines Produktes darauf, dass dieses natürliche Verhältnis gegeben ist.

Fast alle wissenschaftlichen Studien beziehen sich auf die Wirkungen von Curcumin und seinen Derivaten. Das im Handel erhältliche Gewürzpulver enthält maximal 2-5% Curcuminoide – da wir in Europa aufgrund des scharf-bitteren Geschmacks nur geringe Mengen davon im Essen konsumieren, ist eine direkte Übertragung sämtlicher Heilwirkungen auf das Küchengewürz unseriös und unverantwortlich.

Dennoch steht außer Frage, dass der langjährige, am besten tägliche Verzehr von Curcuma in der Nahrung gesundheitsfördernd wirkt. Das belegen einige Zahlen aus den Curcuma verzehrenden Ländern Asiens.

Alkoholische Extrakte können standardisiert mindestens 95% an Curcuminoiden enthalten. Das Problem hierbei: Curcuma-Kapseln zu schlucken bedeutet noch lange nicht, dass die wertvollen Inhaltsstoffe auch an den gewünschten Zielorten ankommen.

Im Kontext der „Bioverfügbarkeit“ spielen zwei Faktoren eine zentrale Rolle:

  • Die Resorption, also die Aufnahme von Curcuma und seinen wertvollen Inhaltsstoffen über die Darmwand, ist abhängig von Ihrem aktuellen Magen-Darm-Status und der Art der Aufnahme. Curcuminoide sind weitestgehend hydrophob, das heißt wasserunlöslich. Sie lieben hingegen Fett und lassen sich alkoholisch lösen.
  • Curcuminoide werden in der Leber biochemisch umgewandelt, zu großen Teilen inaktiviert und ausgeschieden. Dieser „First-Pass-Effekt“ hemmt die Bioverfügbarkeit erheblich – aber es gibt eine Lösung: Piperin, ein Inhaltsstoff aus dem schwarzen oder langen Pfeffer. Piperin hemmt Enzyme, die für die „Glucuronidierung“ zuständig sind und steigert damit die Bioverfügbarkeit um ein Vielfaches.

Merken Sie sich deshalb sowohl in der Küche als auch bei der Wahl eines Nahrungsergänzungsmittels zwei Regeln:

  1. Nehmen Sie Curcuma immer mit etwas Fett zu sich, das erhöht die Aufnahme aus dem Darm. In der Küche fällt das leicht, Sie können Curcuma in etwas Ghee (Butterreinfett) oder Olivenöl andünsten. Bei Kapseleinnahmen können Sie etwas Fett in das Wasser zugeben oder Sie nehmen die Kapseln direkt vor den Mahlzeiten ein.
  2. Kombinieren Sie Curcuma immer mit etwas schwarzem Pfeffer (in der Küche) bzw. achten Sie bei einem Kapselprodukt darauf, dass Piperin mit mindestens 5mg enthalten ist.

Curcuma als Heilpflanze

Auch wenn es fast unglaublich erscheint, so wirkt Curcuma auf zahlreiche Strukturen und Funktionen unseres Körpers. Ich stelle Ihnen hier die wichtigsten vor und versuche, die medizinische Fachsprache bestmöglich zu übersetzen.

Zwei wichtige Anmerkungen vorab:

  • Wenn Sie erkrankt sind und die heilsamen Wirkungen von Curcuma nutzen möchten, suchen Sie bitte unbedingt einen fachkundigen Arzt oder Therapeuten Ihrer Wahl auf, der nach eingehender Diagnose die Nützlichkeit und mögliche Wechselwirkungen beurteilen und die für Sie geeignete Dosierung festlegen kann. Von einer Selbstmedikation rate ich grundlegend ab!
  • Viele der erwähnten Wirkungen stammen aus der Grundlagenforschung und einige aus klinischen Studien. Ergebnisse der experimentellen Forschung weisen auf mögliche Wirkweisen hin, können aber nicht einfach 1:1 auf den menschlichen Organismus und mögliche Krankheiten übertragen werden. Deshalb liegen den hier erwähnten Indikationen keinerlei Heilversprechen zugrunde. Es darf aus den Angaben weder eine Linderung noch eine Besserung eines Krankheitszustandes abgeleitet, garantiert oder versprochen werden.

Die wichtigsten möglichen Einsatzgebiete im Überblick

  • Entzündungshemmung: Curcuma zählt zusammen mit Weihrauch (Boswellia serrata), Guggulu (Commiphora mukul) und Süßholzwurzel (Liquiritiae radix) zu den stärksten pflanzlichen Mitteln gegen Entzündungen. Viele Studien beschreiben Wirkungen vor allem auf den Bewegungsapparat, den Magen-Darm-Trakt und der Haut.
  • Verdauungsförderung: Curcuma steigert die Produktion und Ausscheidung von Galle und schützt den Magen durch Anregung der eigenen Schleimproduktion.
  • Lebermittel: Curcuma schützt die Leber vor toxischen Schäden. In vielen Studien wird der Einsatz bei Fettleber und chronischen Lebererkrankungen diskutiert.
  • Stoffwechsel: Curcuma weist gemäß vieler Untersuchungen antidiabetische, lipid- und blutdrucksenkende Wirkungen auf und kann im Rahmen von Gewichtsreduktionskuren zum Einsatz kommen.
  • Immunmodulation: Zum Oberbegriff der „Modulation“ gehören die Immunstimulation (Anregung) und die Immunsuppression (Hemmung) – Curcuma kann beides, was Einsatzmöglichkeiten bei Immunschwäche, Allergien und vielen Autoimmunerkrankungen eröffnet.
  • Zellschutz: Curcuma schützt vor Schäden durch freie Radikale, hemmt die Reproduktion geschädigter Zellen und regt deren Zerstörung an.
  • Antimikrobiotikum: Curcuma wirkt in zahlreichen Versuchen antibakteriell, antiviral und antimykotisch (gegen Pilze) und stellt damit eines der wichtigsten Antimikrobiotika der Pflanzenwelt dar.
  • Onkologikum: Curcuma zählt zu den wichtigsten Pflanzen in der Krebsprävention, weist gemäß zahlreichen Studien eine antikarzinogene Wirkung bei vielen Krebsarten auf und kann in der Rezidivprophylaxe unterstützend zum Einsatz kommen. Eine wichtige Information für Betroffene: sprechen Sie eine mögliche Einnahme unbedingt mit Ihrem behandelnden Onkologen ab, um Wechselwirkungen auszuschließen.
  • Neurologikum: Curcuma wirkt der Anhäufung von Amyloid-Plaques entgegen, die eine zentrale Rolle bei der Alzheimer-Demenz spielen. Aus diesem Grund werden derzeit Möglichkeiten eines präventiven und vielleicht sogar kurativen Einsatzes erforscht.
  • Anti-Agikum: Durch die Hemmung unterschwelliger Entzündungsprozesse (Inflamm-Aging), Steigerung der Kollagensynthese und eine ausgeprägte Gefäßschutzwirkung ist Curcuma ein unverzichtbarer Baustein der Anti-Aging Medizin.

Für mich persönlich vergeht kein Tag ohne das gelbe Gold – im Essen, als Nahrungsergänzung und als Hausapotheke. Mein Credo zu Curcuma lautet:

Wer es nicht verwendet, ist selber schuld!

Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit,

Ralph Steuernagel

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